Die Datterologie gibt es gewiss schon lange, wir haben sie auf den Begriff gebracht: Die wissenschaftliche und künstlerische, systematische und ironische Erforschung des Phänomens »Datterich« soll im Rahmen der Festival-Vorbereitungen neue Wurzeln schlagen und einen bedeutenden Kulminationspunkt im Niebergall-Jahr 2015 erfahren.

Veranstaltungen an der TUD

Sommersemester 2015

Eine interdisziplinäre und öffentliche Vortragsreihe der Stadtforschung an der TU Darmstadt bildet die direkte Ouvertüre zum Festival: Bis zur Festival-Eröffnung wird eine Annäherung an die Wechselbeziehung zwischen Darmstadt und Datterich, zwischen Stadt und Text stattfinden. In mehreren Schritten wird sie unternommen; aus Sicht verschiedener Disziplinen und aus Sicht auf die Stadt. Die von Dr. Georgios Terizakis, Wiebke Kronz und Gösta Gantner organisierte Vortragsreihe ist als Dialog zwischen Stadtforschung und Stadtöffentlichkeit angelegt. Der Name dieser Reihe: "Datterich-Dialoge".

Sommersemester 2014

Im Sommersemester 2014 werden an der TUD gleich drei Veranstaltungen zu Niebergall und Datterich stattfinden. Das ist eine kleine Sensation: Noch nie hat eine Universität so viele Lehrveranstaltungen zu Niebergall und Datterich in einem Semester angeboten. »Credit Points« für die Beschäftigung mit dem Darmstädter Urbild alle Müßiggänger und dem gesamten Werk seines Schöpfers sind zu erlangen am Institut für Sprach- und Literaturwissenschaften und dem Institut für Geschichte. Zwei der drei Lehrveranstaltungen sind verknüpft mit dem Editions-Projekt (Neuausgabe der Gesammelten Schriften Niebergalls). Kurzum: In diesem Sommer ist Niebergall und der Datterich akademisch präsent wie nie zuvor!

 

Sommersemester 2012

»Zur Darmstädter Stadtidentität: Das Prinzip Datterich«
In seinem Vortrag »Der Datterich und die Darmstädterei« (1965) bringt es Georg Hensel auf den Punkt: »Die Darmstädter zitieren noch heute den Datterich täglich, oft genug, ohne es zu wissen, denn sie leben in seiner Sprache, die immer wieder Datterichhaftes hervorbringt (…)«

Gilt diese Aussage auch heute noch? Wie viel Darmstadt steckt im Datterich, wie viel Datterich in Darmstadt? Wie ist es ausgerechnet einem Trinker und Schnorrer gelungen, vom Anti-Helden Niebergalls zum Helden Darmstadts zu werden? Sind der Einzelgänger Datterich und sein kleinbürgerlicher Gegenspieler Dummbach charakterisierend für die Eigenlogik der Stadt Darmstadt? Gibt es in Darmstadt möglicherweise so etwas wie ein »Prinzip Datterich«, ein »Prinzip Dummbach«?

Ziel des Seminars war es, dem »Datterich« mit stadtsoziologischen Zugängen zu begegnen. In mehreren Schritten wurde sich dem Stoff genähert: Welche Muster lassen sich aus Ernst Elias Niebergalls Stück auf die heutige Situation Darmstadts übertragen? Wo und wie haben sich Datterich und Dummbach räumlich, zeitlich, sozial, politisch und emotional manifestiert? Im Rahmen dieses Blockseminars am Institut für Soziologie untersuchten Studenten unter Leitung des Stadtsoziologen Dr. Georgios Terizakis und unter Mitwirkung von Jonas Zipf und Gösta Gantner, welches Identifikations-Potential der Datterich für die Darmstädter darstellt.

 

Datterich Portal der TUD

Hervorgegangen ist dieses, sich noch entwickelnde Projekt aus der Lehrveranstaltung einer Expertin für "Digital Humanities" an der TU Darmstadt im Sommersemester 2014: Gemeinsam mit Studierenden hat Prof. Dr. Andrea Rapp begonnen, eine spannende und informative Zusammenstellung über und rund um den Datterich ins Netz zu zaubern. Wir beglückwünschen die Studierenden für dieses Projekt und sind gespannt auf einige bisher erst angekündigte Inhalte!

Mit dem Datterich Portal wird auch an einem weiteren Meilenstein der Datterologie erfolgreich gemeißelt: Auf der Website finden sich Unterrichtsmaterialien, um den Datterich in der Schule wieder präsenter werden zu lassen. Da es bei der Datterologie auch stets auf erfolgreiche Nachwuchsarbeit ankommt, begrüßen wir es voll und ganz, wenn der Datterich nun wieder verstärkt Schülerinnen und Schüler beschäftigen wird. Liebe Lehrer, bitte bedient Euch an den Materialien, so leicht hat man es Euch noch nie gemacht mit dem Datterich!

Datterich Portal der TU Darmstadt

 

Ernst Elias Niebergall (1815-1843)

1815
13. Januar: Ernst Elias N. wird im Haus Elisabethenstraße 30 geboren. Vom thüringischen Vater (einem Mitglied der großherzoglichen Hofkapelle) erbt er die Musikalität, von der Darmstädter Mutter nimmt er den Dialekt auf.

1824
Tod der Mutter.

 

1826
Tod des Vaters. Der Architekt und Maschinenfabrikant Johann Jordan wird Vormund des elfjährigen Vollwaisen. Großherzog Ludewig I. unterstützt die unmündigen N.- Kinder.

1827
11. April: N. tritt von einer privaten Vorbereitungsschule ins Pädagog, das heutige Ludwig-Georgs-Gymnasium, über.

1832
3. Oktober: Gymnasialdirektor Carl Dilthey stellt N. das Abiturzeugnis aus. – 12. Dezember: Immatrikulation an der theologischen Fakultät der Landesuniversität Gießen.  

1833
N. tritt der Burschenschaft Palatia bei. Im September 1833 wird er wegen eines Duells mit vier Wochen Karzer bestraft.

1834
Gegen N. wird wegen des Verstoßes gegen das Verbot der Mitgliedschaft in der Studentenverbindung Palatia ermittelt. Während der Untersuchung darf er sich nicht zur Prüfung anmelden.

1835
In der Zeitschrift »Der Rheinische Bote« erscheinen N.s erste zwei Erzählungen: »Der Untreue Lohn. Vaterländische Volkssage« sowie der »Schwank Die Schmeißfliege als Ehestifterin«.
Ab Herbst verdingt sich N. als Hauslehrer bei Forstmeister Wilhelm Reitz in Dieburg.

1836
Unter seinem studentischen Kneip-Namen E. Streff veröffentlicht N. eine weitere Erzählung: »Reue versöhnt«. –  9. Dezember: Das Hofgericht Gießen spricht N. von allen Anschuldigungen frei.

1837
Im Frühjahr vollendet N. das Lustspiel »Des Burschen Heimkehr oder Der tolle Hund«, das im September mehrmals mit außerordentlichem Beifall aufgeführt wird.

1839
N. gibt die Hauslehrerstelle in Dieburg auf und zieht nach Bessungen, immatrikuliert sich erneut in Gießen und besteht das theologische Examen mit Note drei. Nur 17 von 200 Kandidaten werden besser bewertet.

1840
N. geht als Lehrer an die Schmitzsche Schule, Darmstadts renommiertes Knaben-Privatgymnasium. Er unterrichtet Latein, Griechisch und Geschichte.

1841
Im April erscheint ohne Verfasser-Angabe im Verlag Ludwig Pabst »Datterich. Localposse in der Mundart der Darmstädter«. –Danach verstummt N. Er leidet unter Depressionen, die man damals Hypochondrie nennt.

1843
19. April: N. stirbt in seiner Wohnung Wilhelm-Glässing-Straße 26. Einen Tag später wird er auf dem heutigen Alten Friedhof beerdigt. Seine Hinterlassenschaft deckt seine Schulden bei weitem nicht.

1862
2. August: Erstaufführung des »Datterich« im Darmstädter Vorort Bessungen.

Download Datterich

Obwohl erst posthum uraufgeführt, wurde keinem Werk von E.E. Niebergall solch eine breite Rezeption und Aufführungspraxis zuteil wie dem »Datterich«. Er wurde in vielen verschiedenen Ausgaben verlegt und wird im kommenden Jahr selbstverständlich auch in der Neuausgabe der Niebergallschen Schriften wieder erscheinen.

Hier findet sich die digitale Fassung nach dem Text der Erstausgabe von 1841: gutenberg.spiegel.de/buch/4304/1. Er ist auch als kostenloses E-Book bei den einschlägigen Konzernen erhältlich.

»Du musst Datterich werden!« Ein Manifest für Müßiggang und Leistungsverweigerung

Bei aller Begeisterung unter den Darmstädtern für »ihre« Komödie namens »Datterich«: Die Lebensart des gleichnamigen Protagonisten weist eine Sprengkraft auf, die dem einen oder anderen Unbehagen bereiten dürfte. Wir denken: Zu Recht.

Die großen Morallehren haben zu Fleiß und Anstrengung im Namen Gottes, der Vernunft oder der »Gemeinschaft« aufgerufen. Die Leistungsapologeten erweisen sich als Hohepriester der Moderne. Der herrschenden Moral entspricht ein gesellschaftliches Arsenal an Aufforderungen, Anreizen und Zwängen, das uns im Hamsterrad brav mitrennen lässt. Unsere Leistungsmanie hat zu finanziellem Wohlstand (für einige) geführt — und zugleich zu Ausbeutung der äußeren und zu Unterdrückung der inneren Natur. Dieses Leben kann zufriedenstellend scheinen. Doch ist es das? Wir verfallen in eine Lebensweise der Selbstkasteiung und Fremdbestimmung, die weder unserem inneren Schweinehund noch unserer freien Entfaltung zuträglich ist. — Spreche deswegen nun zu Dir selbst oder laut zu all den Dich umgebenden Menschen folgendes Mantra: Du musst Datterich werden!

Aurora musis amica

Die erste Konsequenz hat zu lauten: Entfessele den inneren Schweinehund! Höre auf sein Bellen und entgehe den Bissen des Gewissens. Zelebriere diesen Hund, wie es der Datterich kaum besser machte (sein Vorbild waren natürlich die Kyniker in der Antike). Diese Haltung ist Voraussetzung für ein Leben jenseits der Leistungsimperative.

Leistungsverweigerung

Der Schweinehund kann nur dann von der Leine gelassen werden, wenn die uns so vertrauten und verinnerlichten Leistungsimperative der bürgerlichen Gesellschaft ihre Geltungskraft verlieren. Heldenhaft und vorbildlich ist auch hier der Datterich: Er flüchtet nicht auf die »Bahamas, oder sonst wohin«, sondern seine Verweigerung der kleingeistigen Moralvorstellungen findet als direkte Konfrontation mit und in der bürgerlichen Gesellschaft statt. Vermeide dabei aber, angestrengt gegen diese Imperative zu kämpfen. Durch bloße Ignoranz und »lustig« wirkende Lebensweisen erreichst Du viel mehr, befreist Dich sehr viel konsequenter von der herrschenden
Moral.

Praktischwerdung: Übungen in Müßiggang und seine Veralltäglichung

Übe Dich in Müßiggang. Diese Kunst kann allerdings nicht binnen weniger Tage antrainiert, sondern muss lebenslang einstudiert werden. Beginne deswegen mit einfachen Übungen, um Frustrationen zu entgehen. Es bieten sich folgende Maßnahmen an: Schlafe lange und gehe nach dem Aufstehen direkt in die Kneipe Deiner Wahl, genieße geistige Getränke und spiele Karten mit Gleichgesinnten. Zumindest einmal die Woche solltest Du aber Deine lieb gewordene zweite Heimat verlassen und in die Welt ziehen: Mache einen Spaziergang zum Biergarten Deiner Wahl (oder gehe ins Fußballstadion). Lebe von der Hand — oder besser gesagt vom Glas — in den Mund, als gäbe es kein Morgen: Jeder Blick in die Zukunft führt zu Gewissensbissen und schürt ideologisch aufgeheizte Ängste. (Die Rente ist sowieso nicht sicher; ob Du bei diesem Lebensstil das Rentenalter überhaupt erreichen wirst, ist außerdem ungewiss.) Ob sich für Dich der Müßiggang in diesen ersten Übungen erschöpfen wird oder eben nicht, hängt natürlich von Dir ab. Bedenke dabei: Müßiggang ist nicht mit Nichtstun zu verwechseln, auch wenn eine Familienähnlichkeit besteht.

Bedürfnis-Reduktion

Wenn das Geld ausgehen sollte, was durchaus möglich ist, werfe zuerst alle von außen auferlegten Bedürfnisse über Bord und finde heraus, was dann noch zählt. Fällt Deine Wahl auf den Alkohol, so halte Ausschau nach potentiellen Wohltätern, um an ein nächstes Glas Deines Lieblingsgetränks zu kommen.

Laxer Umgang mit den Schulden

Mache Schulden und überzeuge den Gläubiger immer wieder aufs Neue davon, dass Du vorerst nicht, aber bestimmt bald zahlen wirst. Auch hierbei gilt es, bürgerliche Moralkomplexe zu überwinden: Schulden sind zurückzuzahlen — welch eine historisch kontingente Narretei! Mach Dich frei von derartiger Schuld, indem Du den Schulden gegenüber eine größtmögliche Gelassenheit entwickelst. Orientiere Dich dabei an den Wertvorstellungen mächtiger Finanzakteure und verschuldeter Staaten.

Die Kunst der guten Rede und die Macht der Intrige

Wesentlich für diese Lebensweise ist die Kunst der guten Rede. Sie muss tagtäglich in Deinem Stammlokal mit Gästen und Bediensteten geübt werden. Neben dem Vermögen der Empathie wird entscheidend sein, auf das Mittel der Ironie zurückzugreifen, das insbesondere den Umgang mit vermeintlichen Autoritäten erleichtert. Weiterhin solltest Du hochkarätige Literatur kosten. Präge Dir dabei Schlüsselzitate ein. Sollten zu Deinen Unterstützern und Gläubigern allerdings belesene Menschen zählen, so memoriere die Zitate besser als Dein Vorbild Datterich. Wenn Du eine treue Seele gefunden hast, fabuliere über Deine eigenen (inexistenten) Heldentaten, das erhöht die Wahrscheinlichkeit, sie mittelfristig an Dich zu binden.
Weiterhin solltest Du stets Intrigen spinnen, Deinen »treuen Freund« durch Liebschaften, Versprechungen und vielleicht auch durch Verleumdungen an Dich binden. Hier allerdings kann der Datterich ausnahmsweise kein gutes Vorbild abgeben. Datterichs »Gretchen-Tragödie« war von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Unabhängigkeit, Müßiggang und Witz: Du musst Datterich werden!

Sicherlich bist Du bereits in der einen oder anderen Weise dem Datterich ähnlich. In letzter Konsequenz geht es aber darum, sich nicht mit einzelnen vermeintlich schlechten Eigenschaften des größten Darmstädter Helden zufrieden zu geben. Du musst Datterich werden! Folge dem Datterich und verhalte Dich so, als ob das auch noch gut sei: Gewiss ist der Datterich kein Rebell, gar mit revolutionären Zielen vor Augen. Aber wenn Du ihm folgst, so wird man Dir eine system-distanzierende Haltung durchaus zugestehen können, indem Du Dich ironisierend, saufend und schnorrend den herrschenden Leistungsimperativen entziehst. Das wäre schon ein erster Schritt auf dem langen Weg zurück nach Arkadien. (Es liegt im Übrigen in Griechenland.)

Postskriptum

Du musst Datterich werden? Welch ein Schwachsinn und performativer Selbstwiderspruch! Von MÜSSEN kann natürlich keine Rede sein, denn MÜSSEN wäre der Tod einer Datterich-adäquaten Haltung. Lerne einfach nur, widerspenstig zu werden — oder lass es bleiben.

Gösta Gantner, Silke Peters und Jonas Zipf

Eher wie net: Die Datterich Kolumne

Seit Juni 2014 schreiben und zeichnen sich die Experten die Finger wund. Fortan veröffentlichen monatlich ausgewiesene Datterologen, Niebergall-Spezialisten, Schriftsteller und Redakteure im P-Magazin ihre Einfälle über den Darmstädter Helden. Ob Hoch- oder Heinerdeutsch, ob als Prosa-Text oder Ballade, ob als Comic-Strip oder Foto-Geschichte: Alles war, ist und wird möglich sein. Die Inspirationen und der rege Austausch sind eine hervorragende Vorbereitung auf das, was kommen wird: Das erste Datterich-Festival!

Datterich-Kolumne im P-Magazin: Die bereits erschienenen Beiträge

Literaturverzeichnis

a. Literatur zu E.E. Niebergall (chronologisch)

  • C. Scriba, Vorwort in der 6. Auflage des »Datterich«, Friedberg: 1883
  • G. Fuchs, Vorwort in der Gesamtausgabe von Niebergalls Dramatischen Werken, Darmstadt: 1894
  • G. Nick, Ernst Elias Niebergall, sein Leben und sein Hauptwerk Datterich, Darmstadt: 1896
  • ders., Weitere Beiträge zur Charakteristik Ernst Elias Niebergalls, in: Quartalsblätter des historischen Vereins für das Großherzogtum Hessens, Bd. 1: 1899
  • K. Esselborn, Ernst Elias Niebergall. Sein Leben und seine Werke, Darmstadt: 1922 (hier, auf S. 127-138, findet sich eine ausführliche Zusammenstellung der »frühen« Literatur zu Niebergall)
  • ders., Vorwort in der Gesamtausgabe von Niebergalls Erzählenden Werken, Darmstadt: 1925
  • ders., Vorwort in der Gesamtausgabe von Niebergalls Dramatischen Werken, Darmstadt: 1925 (hier, auf S. 55-85, findet sich eine ausführliche Zusammenstellung der »frühen« Literatur zu Niebergall)
  • W. Höllerer, Ernst Elias Niebergall, in: Zwischen Klassik und Moderne. Lachen und Weinen in der Dichtung einer Übergangszeit (1958), durchgesehene Neuausgabe Köln: 2005, S. 161-174
  • H. Gensicke, Neue Quellen zur Lebensgeschichte des Ernst Elias Niebergall, in: Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde. Neue Folge Bd. 27, Darmstadt: 1962/1967, S. 165-183
  • F. Sengle, Südwestdeutsche Lokaldramatiker: Arnold, Malß, Niebergall, in: ders., Biedermeierzeit. Deutsche Literatur im Spannungsfeld zwischen Restauration und Revolution, Bd. 2, Stuttgart: 1971, S. 464-466
  • K. H. Ruppel, Niebergall, der Porträtist der Darmstädter, Darmstadt: 1963
  • Denkler, Horst und Meid, Volker, Anhang zur Reclam-Ausgabe von Datterich und Des Burschen Heimkehr, Stuttgart: 1975
  • E. G. Franz, Niebergall, Ernst Elias, in: Neue Deutsche Biographie 19 (1998), S. 216 [Onlinefassung: http://www.deutsche-biographie.de/pnd118734776.html]
  • R. Becker, Ernst Elias Niebergall, Bilder aus einem unauffälligen Leben, Darmstadt: 1998
  • U. Joost, Niebergall, Ernst Elias, in: Stadtlexikon Darmstadt, hrsg. vom Historischen Verein für Hessen, Stuttgart: 2006, S. 674
  • R. Seidel, Niebergall, Ernst Elias, in: Killy Literaturlexikon. Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraums, Bd.8. Berlin/New York: 2010, S. 580-582
  • G. Gantner et al. (Hrsg.), Ernst Elias Niebergall. Eine Spurensuche, Darmstadt: 2015

 

 

b. Ausgaben »Datterich«

Einzelausgaben (in Auswahl, chronologisch)

  • Datterich, Localposse in der Mundart der Darmstädter. In sechs Bildern. Darmstadt, hrsg. von L. Pabst mit Umschlagszeichnung von J.M. Bayrer, 1841 (Erstausgabe, ohne Angabe des Verfassers)
  • E. Streff, Datterich, Localposse in der Mundart der Darmstädter. In sechs Bildern, hrsg. von C. Scriba, Friedberg: 1855 [i.E. 1854], weitere Auflagen 1857, 1870, 1877, 1883, 1888, 1893, 1907 und 1912
  • E. (E.) Niebergall, Datterich, Lokalposse in sechs Bildern in der Mundart der Darmstädter. Mit Lithographien von E. Preetorius und einem Nachwort von Georg Fuchs, Leipzig: 1914, weitere Auflagen 1916, 1917, 1921, 1928, 1934, 1958, 1984
  • E.E. Niebergall, Datterich, Lokalposse in 6 Bildern in der Mundart der Darmstädter. Mit 40 Schattenrissen von Hermann Pfeiffer mit einem Vorwort von Adolf Müller, Darmstadt: 1929, weitere Auflagen 1933 und 1942
  • ders., Lokalposse in der Mundart der Darmstädter. In sechs Bildern. Mit vielen lustigen Zeichnungen von Hartmut Pfeil, Darmstadt: 1933
  • ders., Datterich, Localposse in der Mundart der Darmstädter in sechs Bildern. Nach dem Erstdruck von 1841. Text und Materialien zur Interpretation besorgt von V. Klotz, Berlin: 1963
  • ders., Lokalposse in der Mundart der Darmstädter. In sechs Bildern. Mit einem Nachwort von Georg Hensel, Darmstadt: 1965
  • ders., Datterich, Lokalposse in 6 Bildern in der Mundart der Darmstädter. Mit Schattenrissen von Hermann Pfeiffer mit einem Vorwort von K. Balser, Darmstadt: 1965, weitere Auflagen 1968, 1976, 1984, 1989 und 1994
  • ders., Der Datterich im Darmstädter Biedermeier, hrsg. von G. Hensel, Darmstadt: 1975, zwei weitere nicht näher datierbare Auflagen
  • ders., Datterich und Des Burschen Heimkehr, hrsg. von H. Denkler und V. Meid, den beiden Briefen Niebergalls und mit einem Nachwort von H. Denkler, Stuttgart: 1975, weiter Auflagen 1980, 1984 und 1990
    ders., Datterich, hrsg. und mit einem Nachwort von V. Meid versehen, Stuttgart: 1999

 

Gesamtausgaben

  • E.E. Niebergall, Dramatische Werke, hrsg. von G. Fuchs, Darmstadt: 1894
  • ders., Dramatische Werke, hrsg. von K. Esselborn, Darmstadt: 1925
  • ders., Erzählende Werke, hrsg. von K. Esselborn, 3 Bde., Darmstadt: 1925
  • ders., Kritische Gesamtausgabe, hrsg. von U. Joost, 2 Bde., Darmstadt: 2015
  • Einen vollständigen Überblick über alle Schriften Niebergalls gibt: W. Kempken, Ernst Elias Niebergall. Kritische Bibliographie und zwei unbekannte Erzählungen, Darmstadt: 2004

 

c. Literatur zum »Datterich« (in Auswahl)

  • R. Becker, Datterichs holpriger Weg auf die Bühne: Zur Uraufführung von Niebergalls Mundartkomödie vor 150 Jahren, in: Darmstädter Echo vom 04.08.2012
  • E. Bloch, Bittere Heimatkunst (1929), in: ders., Literarische Aufsätze, Frankfurt: 1985
  • K. Edschmid, Datterich. Der Erinnerung an den ironischen Revolutionär für diese Spalten (1919), in: ders., Frühe Schriften, Neuwied: 1970, S. 156-161
  • K. Esselborn, Darmstädter Originale, Darmstadt: 1937, Seite 75-77
  • J. M. Fischer, Ernst Elias Niebergall: »Datterich«, in: Merkur, 59. Jahrgang, Heft 4, 2004, S. 368-372
  • G. Hensel, Der Datterich und die Darmstädterei (Rede anlässlich des 150. Geburtstages von Niebergall), Darmstadt: 1965
  • ders., Der Datterich im Darmstädter Biedermeier, Darmstadt: 1975
  • ders., Gemeinsam hatten sie nur den Denunzianten: Niebergall, Büchner und der Datterich, in: ders., Glückspfennige. Lustvolles Nachdenken über Theater, Literatur und Leben, Frankfurt/Main: 1995, S. 141-147.
  • K. Jacob, Ernst Elias Niebergalls »Datterich« auf der Schule. Nicht nur für Lehrer! Frankfurt: 1937
  • S. Kiraly, Datterich, in: in: Stadtlexikon Darmstadt, hrsg. vom Historischen Verein für Hessen, Stuttgart: 2006, S. 156f.
  • E. Luckow, Die Gestalten von Niebergalls »Datterich« in Vorstellung, Bild und Maske, Darmstadt: 1967
  • V. Klotz, Materialien zu E.E. Niebergall, Datterich, Berlin: 1963, S. 72-109
  • ders., Vita Passiva: Datterichs Freund Spirwes (1972), in: ders., Literaturbeamter auf Lebenszeit. Spielräume der akademischen Verwaltung von Dichtkunst. Essays und Notizen, Darmstadt: 1991, 92-95.
  • ders., Müßig-Gänger: Un-Täter. Nichts-Nutz in Bühnenstücken und Bildergeschichten, Darmstadt: 2001.
  • W. Michel, Datterich und seine Ahnen, in: ders., Gewalten des Geistes, Heidelberg/Darmstadt: 1959, S. 45-50
  • R. Seidel, Von der Ehrenrettung des Autors zum selbstreferentiellen Spiel - Ernst Elias Niebergalls Darmstädter Lokalposse Datterich und ihre Rezeption in Wissenschaft, Kritik und Bühnenpraxis, in: Die alten Mitten und die neuen Medien. Zur Rolle von Mundart und Hochkultur in der Moderne. Themen des würdigenden Symposions anläßlich des 75. Geburtstages von Robert Stromberger in der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt am 10. Februar 2006, hrsg. von Ernst Erich Metzner, Peter Kuhn und Norbert Stieniczka. Darmstadt 2007, S.85-106.

 

d. Fortschreibungen »Datterich«

  • 
K.-H. Haumbach, „Wann Gott will, schießt e Bäsem!“ oder Im Jahr zwanzig nach Datterich, Darmstadt (undatiert)
  • 
H. Hühn, Datterich auf der Ludwigshöhe, undatiert und o.O.

  • R. Schneider, »Wie de Datterich in den Himmel kumme is«, in: ders., Darmstädtisches von Robert Schneider, Darmstadt: 1972, S.130-135.

 

e. Weiterführende Literatur

  • T. W. Adorno, Glosse über Persönlichkeit (1966), in: ders., Gesammelte Schriften Bd. 10.2, Frankfurt: 1997, Seite 639ff.
  • G. Agamben, Bartleby oder die Kontingenz: gefolgt von: Die absolute Immanenz, Berlin: 1998
  • P. Benz, »In fufzig Johr sinn mer all Derke«. Ernst Elias Niebergalls »Datterich« und der angewandte Darmstädter Dialekt, in: J. Kalka (Hrsg.), Dialekt, Dialekte, 2011, S. 33-47
  • G. Gantner, Der Vorschein des Utopischen im Kunstwerk. Wunschlandschaften bei Ernst Bloch, in: Dangel, Tobias et al. (Hrsg.): Dichten und Denken. Perspektiven zur Ästhetik. Heidelberg: Winter, 2011, S. 9-23.
  • G. Hensel, Spielplan, Bd. 1, Darmstadt: 1966, S.291-299 (zum Stehgreiftheater und zur Commedia dell'arte) und S. 473-477 (zum österreichischen Volkstheater)
  • H. Häußermann et al. (Hrsg.), Die Festivalisierung der Stadtpolitik, Stadtentwicklung durch große Projekte, Leviathan Sonderheft 14, Opladen: Westdt. Verl. 1993
  • H. Kaiser, Das Darmstädter Mundartstück und die Hessische Spielgemeinschaft, Darmstadt: 1974.
  • V. Klotz, Bürgerliches Lachtheater. Komödie-Posse-Schwank-Operette, 4. Aufl., Heidelberg: 2007, darin das Kapitel »Posse«, S. 99-168.
  • K. Lazarowicz und C. Balme (Hrsg.), Texte zur Theorie des Theaters, darin das Kapitel »Volkstheater«, Stuttgart: 2000, S. 571-610
  • M. Löw, P. Noller, S. Süß (Hrsg.), Typisch Darmstadt. Eine Stadt beschreibt sich selbst, Frankfurt/Main: 2010
  • H. Schilling, Kleinbürger. Mentalität und Lebensstil, Frankfurt/New York: 2003
  • E. Wiest, Datterichs Weggenossen: Darmstadts Altstädter im 19. Jahrhundert, in: Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde, Neue Folge 49. Band, 1991, S. 377-390

 

Datterologische Gesellschaft

Auf dem Weg zum Datterich-Festival 2015 wurde der Verein »Datterologische Gesellschaft e.V« im Jahr 2012 gegründet. Seine Ziele: Die wissenschaftliche und künstlerische, systematische und ironische Erforschung des Phänomens Datterich. Die Datterologische Gesellschaft versteht sich als initiative Plattform eines offenen Kommunikationsprozesses rund um den Datterich sowie als kuratorisches Dach des Kooperationsprojektes Datterich-Festival. Ihre Arbeit hat längst begonnen, die Datterologie breitet sich aus: Seit dem Frühjahr 2012 finden im Rahmen sogenannter »Datterologischer Runden« regelmäßige Gespräche mit Kooperationspartnern statt, sie bereitet gemeinsam mit Experten die Ausstellung zu Ernst Elias Niebergall vor, arbeitet intensiv mit Darmstadt Marketing e.V. zusammen, organisiert gemeinsam mit der Freien Szene e.V. den Datterich-Parcours vor, regt an und unterstützt wissenschaftliche Projekte, gestaltet das Rahmenprogramm des Festivals (z.B. Hauskonzerte, Soziales Projekt: Schulden uvm.) und sorgt für Kommunikation und Finanzierung.

Kontakt

Datterologische Gesellschaft e.V., Kittlerstraße 12, 64289 Darmstadt, info@datterologische-gesellschaft.de

Kuratorenteam Datterich Festival