Die Beschäftigung mit Ernst Elias Niebergall und seinem »opus magnum«, dem Datterich, geschieht in einzelnen Projekten, die teils auf das Datterich-Festival 2015 vorbereiten und auch integriert werden und die teils dem Niebergall-Jahr 2015 zuzurechnen sind. Wir nennen dswegen hier nicht nur Projekte, an denen die Veranstalter des Festivals direkt beteiligt sind.

Eine Niebergall-Skulptur für Darmstadt!

Im Niebergall-Jubiläumsjahr 2015 ist es höchste Zeit, dem Andenken des Dichters der Darmstädter einen Ort zu weihen. Die Datterologische Gesellschaft hat im Rahmen der Vorbereitungen des Datterich Festivals eine Initiative gestartet, um neben den vergänglichen Festival-Aktivitäten im Juni 2015 etwas Bleibendes zu Ehren Niebergalls zu schaffen. Die Idee, Niebergalls durch Darmstadts Gassen schleichenden Geist in Form einer Skulptur zu vergegenständlichen, nimmt Form an. Gleichgesinnte Verbündete konnten gewonnen werden und niemand Geringeres als der in Darmstadt hoch geschätzte Bildhauer Thomas Duttenhoefer hat die Skulptur geschaffen. Die Kurt und Lilo Werner RC Darmstadt Stiftung finanziert das Projekt und schenkt die Statue der Stadt Darmstadt und ihren Bürgerinnen und Bürgern.

Die ganzfigurige Skulptur wird auf dem Wilhelminenplatz, unweit der Kirche St. Ludwig und des Georg-Büchner-Platzes aufgestellt. Von dort aus genießt Niebergall beste Sicht auf die Innenstadt, weiß den Ort seines Geburtshauses in der Nähe (heute Elisabethenstr. 30) und riskiert bestimmt auch den einen oder anderen Blick auf das Theater am Platze.

Festliche Einweihung Niebergall Skulptur

Am Samstag, 24. Oktober 2015 wird die Niebergall-Skulptur im Rahmen eines kleinen Fests enthüllt. Es beginnt um 13.30 Uhr und endet gegen 15.30 Uhr. Eine Feier mit reichlich Getränken, Leckereien und einem bunten Kulturprogramm steht bevor. Es erwartet Euch:

  • Niebergall-Darbietungen von der Hessischen Spielgemeinschaft
  • Eine satirische Geburtstagsrede von Michael Quast im Geiste Niebergalls
  • Musikalischer Umrahmung durch Jazz Chess Five
  • Ein Werkstattgespräch zwischen Thomas Duttenhoefer und Claus K. Netuschil
  • Beschwingte Grüße vom Oberbürgermeister und Kulturdezernent Jochen Partsch, vom Vorstandsvorsitzenden der Kurt und Lilo Werner RC Darmstadt Stiftung, Hannsjörg Lindemann, sowie Vertretern der Datterologischen Gesellschaft.

Der Flyer zum Fest fasst alles noch einmal wohlfeil zusammen.

Wir freuen uns auf Euch - feiert mit uns!

Spirwes. Darmstädter Preis für Maulkunst & Lebensart

Ausgangspunkt: Der schleichende Tod unserer Mundart

Ob Datterich oder Badesalz, Blauer Bock oder Mundstuhl: Woran liegt es, dass von südhessischer Mundart, unserem Dialekt, nurmehr Comedy übrig geblieben ist? Warum gilt unser Gebabbel selbst unter Einheimischen als Geblödel und nicht als Bestandteil lokaler Kultur und Oral History? Wie kommt es, dass unsere Mundart gar zu einem sozialen Marker geworden ist: Wer ihn täglich spricht, der kann kaum zu einer gebildeten Oberschicht gehören?! Wir – ein initiativer Zusammenschluss aus Darmstädter Mundartspezialisten: Heimatverein, Comedy Hall/Kikeriki Theater, Hessische Spielgemeinschaft und Datterologische Gesellschaft – wir finden: Es ist an der Zeit, die südhessische Maulkunst als wichtigen Teil der hiesigen Lebensart neu zu beleben und aus einer nostalgischen Vergangenheit in eine lebendige Zukunft zu transportieren. Weitere Informationen unter: www.spirwes.de

Unsere Idee: Ein Darmstädter Preis für Maulkunst & Lebensart

Anlässlich der 66. Auflage des traditionsreichen Heinerfestes wollen wir erstmals einen Anreiz zur Wiederbelebung der Mundart durch junge Menschen setzen. Der erste Darmstädter Preis für Maulkunst & Lebensart würdigt beispielhafte Arbeit in Vereinen, Gruppen und Verbänden sowie von KünstlerInnen, die insbesondere junge Menschen für die Mundart begeistern. Seine Ausschreibung richtet sich an Beiträge in südhessischer Mundart und/oder deren jugendsprachlicher Weiterentwicklung, gleich ob gesprochen, gesungen oder gerappt. Der Preis unterteilt sich in zwei Kategorien: einen Künstlerpreis für eine/n Nachwuchs-KünstlerIn, die sich mit innovativen Formaten um die attraktive und sinnliche Vermittlung von Mundart verdient macht; sowie einen Förderpreis, der ein modellbildendes Projekt für die niedrigschwellige und nachhaltige Wiederbelebung der Mundart auszeichnet. Beide Preise sollen mit je 3.500 EUR dotiert sein und jährlich durch den Präsidenten des Heimatvereins im Vorfeld des Heinerfestes verliehen werden. Die erstmalige Verleihung beider Preise findet im Rahmen einer für das Publikum kostenfreien Matinée in der Centralstation am Sonntag (26.6.16) vor dem Heinerfest (30.6. bis 4.7.16) statt: Die Veranstaltung bietet sowohl dem Träger des Künstlerpreises eine Auftrittsmöglichkeit, als auch eine Plattform zur Präsentation des ausgezeichneten Förderpreis-Projekts.

Vorbereitung und Durchführung: Die Schritte auf dem Weg zur erstmaligen Preisverleihung

Zuallererst galt und gilt es, auf den Preis und seine spätere Ausschreibung aufmerksam zu machen. Ausgehend von einer vielbeachteten Podiumsdiskussion am Staatstheater Darmstadt im Juni 2015 arbeitet die o.g. Initiative an der konsequenten Verbreitung des Projekts. Als erster öffentlichkeitswirksamer Schritt wurde die Suche nach einem geeigneten Namen für den Preis bekannt gemacht: Über Presse- und Social-Media-Aufrufe sind so über 70 (!) Namensvorschläge eingetroffen. Eine Pressekonferenz am 14. Januar 2016 wird schließlich Namen und Ausschreibung des Preises (Einsendefrist 15.4.16), die Zusammensetzung der Preisjury sowie die unterstützenden Partner präsentieren. In der Folge intensivieren sich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere im Bereich eines jungen und jüngsten Zielpublikums, beispielsweise durch Kooperationen mit lokalen Veranstaltungsmagazinen oder die Verbreitung verschiedener Video-Trailer über Social Media.

Die Ausschreibung: Bewerben Sie sich jetzt um den »Spirwes«

Bis zum 15. April 2016 können Sie sich um den »Spirwes« bewerben. Die Ausschreibung enthält alle wichtigen Informationen und auch die Kontaktadresse, an die Sie die Berwerbung senden können. Wir freuen uns auf sie! Auch begrüßen wir es, wenn Sie die Ausschreibung an mögliche Interessierte weiterleiten.

Beteiligte Akteure: Unser Engagement, unsere Unterstützer

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit werden zu größten Teilen durch das Engagement der Kooperationspartner abgedeckt (Frank Horneff, Heimatverein sowie Gösta Gantner, Datterologische Gesellschaft). Auch Zusammensetzung und Arbeit der Jury erfolgt auf Basis ehrenamtlicher Arbeit der beteiligten Akteure (die Jury besteht aus Iris Stromberger, Mathias Znidarec, Hans-Joachim Heist, Marga Hargefeld, Roland Dotzert, Felix Hotz und Jonas Zipf). Preisgelder und Kosten der Durchführung von PR/ÖA sowie der Veranstaltung/Verleihung werden von Merck und der Darmstädter Volksbank ermöglicht.

Ihre Rückfragen und Anregungen: Ansprechpartner und Kontakt

Projektleitung: Felix Hotz, mail: zukunft-der-mundart@comedyhall.de
Text & Konzept: Jonas Zipf, mail: j.zipf@datterich-festival.de
Pressearbeit: Frank Horneff, mail: frank.horneff@gmx.de
Öffentlichkeitsarbeit: Gösta Gantner, mail: g.gantner@datterich-festival.de

Filmprojekt

Im Rahmen eines partizipatorisch-interaktiven Filmprojekts erlesen spontan auf der Straße angesprochene Passanten und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens das Stück – Szene um Szene. So lernen sie die Datterich-Figuren und ihre Sprache auf unmittelbare Weise (neu) kennen. Das Projekt steht unter der Regie von Axel Röthemeyer. 

Vielleicht ist das Ziel zu hoch gegriffen, aber wir beabsichtigten, alle einschlägigen Passagen aus dem »Datterich« auf diese Weise zu erschließen. Und wir haben es geschafft. Dank der tollen Arbeit der Produktion und allen Mitwirkenden finden Sie im folgenden alle Bilder des »Datterich« im folgenden:

 

Portraitserie »Wir sind Datterich«

Fotograf Michael Hudler mit Darmstädter Bürgerinnen und Bürgern

Im Rahmen des Datterich Festivals 2015 hat der Darmstädter Fotograf Michael Hudler die Fotoserie »Wir sind Datterich« entwickelt. Der partizipatorische Aspekt des Festivals soll hiermit auch visuell spürbar werden, die DarmstädterInnen haben „den Hut auf“.

In eindrücklichen Schwarzweiß-Aufnahmen zeigt der Fotograf DarmstädterInnen, die sich, quer durch alle Bevölkerungsschichten, für den Datterich und seinen Autor, Ernst Elias Niebergall, begeistern. Für Michael Hudler war es eine schöne Erfahrung, bekannten und unbekannten Darmstädter Gesichtern persönlich zu begegnen – und so viel Freundlichkeit, Engagement und Kreativität zu spüren.

Die Portraitserie »Wir sind Datterich« ist vom 3. Juni bis 28. August 2015 in der Datterich Klause am Darmstädter Hauptbahnhof zu sehen. Die Vernissage findet am Mittwoch, dem 3. Juni, um 18.30 Uhr gemeinsam mit der Eröffnung der Datterich Klause statt. 

Mittwoch, 3. Juni: Vernissage
Datterich-Klause, Platz der Deutschen Einheit (Südseite des Bahnhofsvorplatzes)

Mittwoch, 3. Juni bis Freitag 28. August, Mo bis Fr ab 17 Uhr, 
während des Datterich-Festivals vom 4. bis 14. Juni auch samstags geöffnet (ab 17 Uhr)
Datterich-Klause, Platz der Deutschen Einheit (Südseite des Bahnhofsvorplatzes)

15 Portraitierte, die für die A1-Formate der Fotokampagne des Datterich Festivals ausgewählt worden, sind im Festival Zentrum (Im Carree) für 10 Euro pro Plakat käuflich erwerbbar.

Gesamtausgabe/TUD Buchprojekt

Knapp 90 Jahre ist es her, als die letzte Ausgabe der gesammelten Werke von E.E. Niebergall in den Druck ging. Heute kann sie nur noch im Präsenzbestand in den Bibliotheken eingesehen werden. Die Zeit dürstet nach einer Neuausgabe.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Joost (Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft der TU Darmstadt) und in Kooperation mit der Gesellschaft Hessischer Literaturfreunde entsteht anlässlich des Niebergall-Jahres 2015 eine neue Ausgabe. Zwei Seminare im Sommersemester 2014 an der TUD sind mit diesem Vorhaben verknüpft.

Im Novmeber 2015 ist die Gesamtausgabe nun erschienen und wir sind begeistert: Die zweibändige Gesamtausgabe der Werke Niebergalls, mit großem Materialteil unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Ulrich Joost, ist nach allen Regeln der philologischen Kunst nun veröffentlicht worden. Dank des Verlegers und der großzügigen Förderung wird diese hochwertige Leinenausgabe jedes Buchregal zieren. Kaufempfehlung!

 

 

Datterich in Berlin: Einer der bedeutendsten Kultur-Importe des Jahres an die Spree!

Datterich meets Berlin!

Fotos: Boris Trenkel

 

Unter dem Motto „Wir sind Datterich“ hat Staatsministerin Lucia Puttrich, Hessische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Bevollmächtigte des Landes beim Bund, die Macher des Datterich Festivals am 2. Dezember 2014 in die Hessischen Landesvertretung Berlin eingeladen. 

Bei Handkäs mit Musik, Crêpes aus Kräutern der Grünen Soße und Apfelweincreme sowie dem offiziellen Datterich-Spätburgunder aus Groß-Umstadt wurden u.a. von Roland Hotz, Helmut Markwort, Steffen Klewar, Hanno Hener, Sonja Hess und Sasche Weitzel mehrere Szenen in bester Darmstädter Mundart gespielt. Die künstlerische Leitung hatte Jonas Zipf inne, musikalisch wurde der Abend von Alexander Tischbirek begleitet. Wir zeigten die beiden bereits produzierten Datterich-Filme. Die Kuratoren Silke Peters, Gösta Gantner und Jonas Zipf begeisterten die Anwesenden mit der Präsentation der wichtigsten Vorhaben im Rahmen des Datterich-Festivals und konnten dadurch einige Gäste davon überzeugen, dieses Projekt mit einer Spende zu unterstützen

Wir blicken zurück auf einen rundum gelungenen Abend mit 120 Gästen. Er war nicht nur ein weiterer Vorbote des 
Niebergall-Jahrs und des Datterich-Festivals 2015, sondern zeigte auch, wie der Datterich ein Publikum fernab der Hessischen Gefilde in seinen Bann zu ziehen vermag: Wie an den unzähligen Rückmeldungen der Besucherinnen und Besucher erfahrbar wurde, könnte der Datterich wohl ohne Probleme bald auch einmal wieder auf Berliner Bühnen reüssieren
, oder? Eher wie net!

 

 

Datterich meets Jazz: »Darmstadt – Wie der Datterich den Jazz erfand«

Wie der Datterich den Jazz erfand

22.04.2014 Achteckiges Haus, 20.30 Uhr
22.05.2014 Theater im Pädagog, 20.30 Uhr
Ein Vorbote auf das Datterich-Festivals 2015: Johnny's Jazz Collection traf auf Jürgen Barth als Datterich und auf Julia Rothfuchs als Lisettche. Dies war eine hervorragende Gelegenheit, den Datterich auf ganz neue Weise zu entdecken. Im Achteckigen Haus in Darmstadt (jazzclub-darmstadt.de) und im Theater im Pädagog wurde Dank Datterich der Jazz erfunden – eine Weltsensation!

Der Datterich und die Musik, welch spannungsreiches Verhältnis! Wir behaupten: Datterich hat in Darmstadt den Jazz erfunden – und wir beweisen es! Indem wir zentrales Originalmaterial aus Niebergalls fantastischem Volksstück mit dem Swing von Johnny's Jazz Collection konfrontieren. Doch passt das überhaupt: Datterich und Musik? Mer waas es net. Und dann noch Jazz? Ja, es passt! Das werden Johnny’s Jazz Collection in diesem einzigartigen Experiment unter der Regie von Hanno Hener unter Beweis stellen. Störungen durch einen pöbelnden Zeitgenossen von zweifelhaftem Ruf sind durchaus geplant, werden aber nicht zum Bruch mit den Musikern führen. Vielmehr kommt es darauf an, was sie zu spielen gewillt sind! Alte Volkslieder sind eben nicht die Sache des kultivierten Particulier. Die Auseinandersetzung mit den Musikern wird verdeutlichen, „wie Datterich in Darmstadt den Jazz erfand“. Parallelen und Gemeinsamkeiten von Jazzmusik und Datterich werden aufgedeckt.


Der Datterich wird von Jürgen Barth, das Lisettche von Julia Rothfuchs gespielt. Mit Hanno Hener als Regisseur konnte ein Datterich-Experte gewonnen werden, er inszenierte in der Fabrikhalle der Firma Schenck »Datterich 05«. Johnny’s Jazz Collection das sind: Hans Gantner (Tenor-Sax, Sopran-Sax), Klaus Dengler (Bass), Daniele Innorta (Piano) und Christoph Gräbener (Drums).